Vorschläge zur Umgestaltung des Innenhofs am Dornröschen

In der Ideenwerkstatt im Oktober 2023 diskutierten die Teilnehmenden noch über Ideen zur Umgestaltung einer Grünfläche am Kirchtor in der Innenstadt. Nach weiterer Absprache mit der Stadtverwaltung wurde dem Projektteam allerdings der Innenhof am Dornrösschen zwischen der Ernst-Abbe-Straße und Hallorenstraße in Halle-Neustadt als Alternative angeboten. Der Grund dafür waren potentielle Nutzungskonflikte bei der Grünfläche am Kirchtor. Deswegen beziehen sich die hier vorgestellten Umgestaltungsvorschläge nun auf den Innenhof am Dornröschen.

Die Studierende der Hochschule Anhalte (Felix Backhaus, Lea Fabienne Horn, Lucie Viviane Köhler, Finn Jansen und Sarah Walz) hatten die Wünsche, Ziele und Bedarfe der Ideenwerkstatt sorgfältig aufgenommen und kreative Konzepte zur Umsetzung entwickelt. Besonders im Fokus stehen dabei die Themen klimaangepasste Begrünung, Förderung der Biodiversität und Schaffung von Verweilmöglichkeiten zur Steigerung des Gemeinschaftsgefühls. Durch die Integration neuer Pflanzen und Sitzmöglichkeiten sollen sowohl die Aufenthaltsqualität als auch Klimaanpassung verbessert werden.

Die Studierenden beschäftigten sich für die Konzeptentwicklung zunächst mit dem Ist-Zustand des Innenhofes, um das Potenzial und die Möglichkeiten der Fläche zu identifizieren. Daraufhin wurden mehrere Ideen und Entwürfe gesammelt. Als erste Idee wurde ein Naturspielplatz vorgeschlagen, bei dem mithilfe von Begrünungen und Erlebniselementen, wie zum Beispiel kleineren Baumstämmen zum Klettern und Spielen, die Aufenthaltsqualität gesteigert werden soll. Der Vorteil ist, dass Kinder durch die Spielmöglichkeiten zu körperlicher Aktivität angeregt werden und ein städtisches Naturerlebnis geschaffen wird. Das „Animal-Aided-Design (AAD)“ Konzept wurde ebenfalls als Gestaltungsmöglichkeit vorgestellt. Hier wird das Tiervorkommen nicht dem Zufall überlassen, sondern aktiv durch gezielte Planung gefördert. So gibt es als Gestaltungselemente neben Bienenhäusern auch Blühwiesen, um die Populationen von Bestäubern zu fördern, indem mehr Lebensräume und Nahrungsquellen geschaffen werden. Um die Verweilmöglichkeiten zu verbessern, sollen Holzbänke und -tische aufgestellt werden. Für die Begrünung wurden mehrere trockenresistente Pflanzen vorgeschlagen, die unter dem Aspekt der Klimaanpassung ausgewählt wurden. Als Sträucher und Gehölze wurden die Felsenbirne (Amelanchier ovalis) und die Blutpflaume (Prunus cerasifera 'Nigra') vorgeschlagen. Für die Blühwiese wurde eine Saatgutmischung mit ca. 20 Arten wie dem Bärlauch (Allium ursinum) und das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) in Erwägung gezogen. Als Bodendecker wurde unter anderem das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) genannt. Das Pflegekonzept entspricht dem Motto „Natur, Natur sein lassen“, bei dem sich die Pflanzen ohne direkte Pflege frei entwickeln sollen.

In der Planungswerkstatt wurden die Ideen vorgestellt und diskutiert. In den Diskussionen äußerten verschiedene Teilnehmer*innen kleinere Anmerkungen an den Entwürfen. Positiv hervorgehoben wurde, dass durch diese Maßnahmen der Ort attraktiver und zu einem Ort der Begegnung würde. Allerdings wurde die Notwendigkeit des Naturspieplatzes in den Raum gestellt, da 50 m weiter bereits ein Spielplatz existierte. Zudem mangelte es bei der Fläche an Beleuchtung, welche durch die Stadt gesichert werden sollte.

Im Anschluss an die Planungswerkstatt wurden die ansässigen Vereine nochmal aktiv gefragt, wie sie zu den Umgestaltungsvorschlägen stehen. Die Anmerkungen der Teilnehmenden der Planungswerkstatt und der ansässigen Vereine wurden daraufhin vom Projektteam in der weiteren Planung berücksichtigt.