Kistengärten

Ein Kistengarten bezeichnet das Gärtnern in Plastikkisten, welche zum Beispiel beim Bäcker und im Lebensmitteleinzelhandel verwendet werden. Kistengärtnern eignen sich daher besonders in Wohngebieten mit vielen versiegelten Flächen oder für das Gärtnern und den Gemüseanbau auf dem eigenen Balkon oder der Terrasse.

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Vorteile eines Kistengartens

  • Kostengünstig: Die Plastikkisten sind günstiger als Balkonkästen und Blumentöpfe und bieten darüber hinaus noch mehr Platz
  • Mobilität: Kisten können einfach mitgenommen und wo anders platziert werden
  • Untergrundunabhängig: Gärtnern ist auch bei versiegelten Flächen und kontaminierten Böden möglich
  • Pflegeleicht: Weniger Unkraut und Schutz vor Wühlmäusen

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Planung

  • Zunächst entscheiden, was man anbauen möchte. Möglich sind: Salate, Gemüse (z. B. Zucchini, Tomaten,), Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Oregano), Beeren (z. B. Erdbeeren, Physalis).
  • Lichtverhältnisse des Standortes beachten.
  • Pflanzpartner in einer Kiste sollten ein vergleichbar starkes Wachstum und ähnlichen Wasser- und Nährstoffbedarf haben.

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Umsetzung

  1. Kisten mit ausreichend Löchern besorgen, damit das Gießwasser ablaufen kann.

    Zu sehen ist eine grüne Bäckerkiste.

    © Kistengruen

  2. Boden und Seiten der Kiste großzügig mit Altpapier auslegen. Am Rand ein paar Millimeter überstehen lassen, da es sich mit der Zeit absenken wird.

    Zu sehen ist eine grüne Bäckerkiste, die mit Zeitungspapier ausgelegt wurde.

    © Kistengruen

  3. Boden mit mindestens zwei Zentimeter Blähton auslegen, um Staunässe zu verhindern. Alternativ können auch Kieselsteine verwendet werden. Diese sind aber schwerer.

    Zu sehen ist eine grüne Bäckerkiste, die mit Zeitungspapier ausgelegt wurde. Der Boden wird von Blähton bedeckt.

    © Kistengruen

  4. Kiste mit torffreier Erde auffüllen. Falls die Erde sehr fest ist, kann noch etwas Sand dazu gemischt werden.

    Zu sehen ist eine grüne Bäckerkiste, die mit Zeitungspapier ausgelegt wurde. Der Boden wird von Blähton und torffreier Erde bedeckt.

    © Kistengruen

  5. Erde gut andrücken, damit der Boden fest wird und sich die Pflanzen gut verwurzeln können.

    Zu sehen ist eine grüne Bäckerkiste, die mit Zeitungspapier ausgelegt wurde. Sie wurde komplett mit torffreier Erde befüllt. Eine Hand drückt den Boden fest.

    © Kistengruen

  6. Dann kann angepflanzt werden: Loch graben, Pflanze einsetzen, Erde andrücken und gut angießen. Am besten im Abstand von einigen Minuten immer wieder etwas Wasser dazugeben.

    Zu sehen ist eine Hand, wie sie einen Wurzelbalg in die Erde der Kiste einpflanzt.

    © Kistengruen

  7. Geschafft! Am besten das Kistenbeet nicht direkt auf den Boden stellen damit überschüssiges Wasser gut aus der Kiste fließen kann. Nach 4 bis 5 Wochen kann (je nach Pflanze) geerntet werden.

    Zu sehen ist der fertige Kistengarten mit zwei Pflanzen darin.

    © Kistengruen

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Pflege und Wartung

  • Pflege je nach Gemüse- und Obstsorte muss individuell angepasst werden.
  • Am besten Regenwasser zum Gießen verwenden.
  • Bei stark zehrenden Pflanzen wie Erdbeeren oder Tomaten Dünger verwenden. Langzeitdünger wie Hornmehl oder Düngerpellets kann auch bereits vor dem Einpflanzen der Pflanzen in die Erde gegeben werden.

Förderung und Einsparung

  • Es können auch bspw. alte Obst- oder Gemüsekisten verwendet werden (Upcycling), um so Kosten zu sparen.
  • Sponsoren können ebenfalls gesucht werden, da an den Kisten Werbung angebracht werden kann. Alternativ können Unternehmen, wie lokale Baumärkte, auch nach Materialspenden gefragt werden.
  • Wenn Kistengärten in der Nachbarschaft aufgestellt werden sollen, kommen auch potentiell bestehende Bürgerfonds für eine Finanzierung in Frage, die beispielsweise über das Quartiersmanagement, Stadtteilmanagement oder Bürgerplattformen /-stiftungen verwaltet werden.
  • Über diverse Crowdfundingplattformen können zudem private Spenden gesammelt werden.

 

Weiteres Infomaterial

Inspiration und Übersicht über Gemüse- und Obstsorten sind hier zu finden

Quellen:

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Benötigtes Material

  • Passende Pflanzen (z. B. Tomaten oder Kräuter)
  • Kisten mit Löchern
  • Altpapier (z.B. Zeitungen)
  • Blähton oder Kieselsteine
  • Erde
  • Evtl. Sand (falls die Erde sehr kompakt ist)
  • Evtl. Biolangzeitdünger (bei stark zerrenden Pflanzen)

Ein blauer Daumen nach oben vor einem gelben Kreis.Kosten

  • Bäckerkiste: ca. 10-15 Euro pro Kiste
  • Erde: ca. 5-10 Euro, um eine Kiste zu füllen
  • Blähton: ca. 10-20 Euro pro Liter Blähton
  • Pflanzen: Preise variieren, Tomatenpflanzen gibt es zum Beispiel ab 2 Euro

Eine gelbe Sprechblase mit einem violetten kleinen I steht seitlich vor einem durchsichtigen blau umrandeten Viereck.Ansprechpartner*innen

Folgt in Kürze.

Zu sehen sind mehrere verschiedener Kistengärten. Die Bepflanzung ist sehr vielfältig.
© Gundula Holm. Ebenfalls zu empfehlen ist der Flyer „Mobil Gärtnern - Kiste, Kübel und Sack“ der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau