Pergolen sind offene, kastenförmige Konstruktionen, die durch Säulen oder Pfeiler gestützt werden. Diese Konstruktionen sind oft begrünt (vor allem das Dach) und bieten rankenden Pflanzen eine ideale Wachstumsmöglichkeit. Meist werden Sitz- oder Verweilmöglichkeiten integriert. So sind Pergolen ein natürliches Gestaltungsmittel für Gärten und Terassen
Laubengänge sind ähnlich wie Pergolen konstruiert. Sie dienen jedoch eher als Verbindungselement oder Gang bspw. zwischen dem Haus und Garten. Oft bestehen die Konstruktionen aus gebogenen Stahl- oder Holzgerüsten und sind mit Kletterpflanzen bewachsen, die im Laufe der Zeit den Gang komplett umschließen. So wirken Laubengänge wie ein begrünter Durchgangstunnel.
Vorteile einer Pergola oder eines Laubenganges
Ästhetik: Begrünte Pergolen und Laubengänge sind der Hingucker in Gärten oder auf Terrassen. Gerade wenn die rankenden Pflanzen blühen, die die Pergola oder den Laubengang umschließen, wird der Bereich aktiv verschönert.
Schattenspende und Kühlungseffekt: Die Begrünung spendet Schatten und schützt vor der Sonneneinstrahlung. Außerdem wird durch die Verdunstung der rankenden Pflanzen die Umgebungsluft gekühlt. Dadurch wird an heißen Sommertagen eine kühlende Verweilmöglichkeit geboten.
Verbesserung der Luft: Die Pflanzen binden Schadstoffe aus der Luft und filtern sie dabei. Zudem produzieren sie frischen Sauerstoff und erzeugen so eine angenehme Umgebungsluft.
Kostengünstig: Grundsätzlich benötigst du nur ein geeignetes Gerüst und Pflanzen zum Bewachsen. Andere Elemente wie Sitzbänke, Tische, Lichterketten, etc. können optional und individuell eingebaut werden.
Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Durch die Konstruktion werden Kletterpflanzen wie bspw. der Efeu in ihrem Wachstum gefördert und bieten Insekten einen Lebensraum sowie Bestäubern eine gute Nahrungsgrundlage.
Erholung: Da Pergolen und Laubengänge oft mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten ausgestattet werden, laden sie zum Entspannen und Erholen in einer grünen Umgebung ein. So wird Stress reduziert und das Beisammensein gefördert.
Umsetzung
- Planung: Pergolen und Laubengänge können vielfältig gestaltet werden. Lass dich im Internet von den verschiedensten Formen, Farben und Größen inspirieren und skizziere dir gerne deine passende Variante. Bedenke folgende Aspekte bei der Wahl für die rankenden Pflanzen: Lichteinfall, Bodenbegebenheiten, Niederschlag-, Wind- und Nährstoffverhältnisse.
- Fundamente setzen: Bei einer klassischen Pergola werden Fundamente aus Beton benötigt, die du in die Erde gießt und mit den Holzpfählen oder Metallträgern bestückst. Prüfe beim Einsetzen der Pfähle/Träger, ob sie widerstandfähig genug im Boden verankert sind, um eine sichere Konstruktion zu gewährleisten. In der Regel werden die Pfähle/Träger in einem Abstand von 1,5 m bis 3 m gesetzt.
- Dach hinzufügen/Querbalken setzen: In diesem Schritt kommt es sehr auf deine Planung an. Ist das Fundament gesetzt, kannst du entweder ein Dach oder Markise hinzufügen, Querbalken setzen oder auch Sonnensegel anbringen. Das bleibt dir und deinen Wünschen selbst überlassen. Beachte jedoch, dass je nachdem welches Element du wählst, andere Schrauben, Winkel, etc. benötigt werden. Informiere dich da gerne bei deinem Baumarkt des Vertrauens. Bei Holzkonstruktionen ist wichtig, dass du das Holz mit einer Holzlasur vor Witterung schützt.
- Begrünung: Für die Begrünung eignen sich verschiedene Methoden zur Befestigung. Laubengängen haben oft ein Metallgerüst, an dem die Pflanzen sich von Natur aus ihren Weg zum Hochranken suchen. Nutzt du jedoch eine Holzkonstruktion, dann empfehlen wir dir ein separates Gerüst oder eine Drahtwand an den Holzbalken zu befestigen. Hier findest du einen Überblick an Pflanzen, die perfekt für Pergolen funktionieren.
- Extras: Du kannst selbst entscheiden, ob dir die Begrünung reicht oder du Stühle, Bänke, Lichterketten, etc. einbauen möchtest. Dies liegt im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten und Vorstellungen.
Pflege und Wartung
Um ein gesundes Wachstum deiner Pflanzen zu gewährleisten, ist eine geeignete Pflege unerlässlich. Setze dich demnach mit den Ansprüchen deiner Pflanzen in Hinblick auf Nährstoff-, Wasser- und Lichtbedarf auseinander. Zudem musst du ab und zu beobachten, ob deine Pflanzen den Weg an den Rankhilfen finden oder du selber Hand anlegen musst, damit sie in die gewünschte Richtung wachsen. Hier solltest du auch darauf achten, dass die Rankhilfen und Konstruktionen an sich noch stabil genug sind oder sich an manchen Stellen gelockert haben. Kontrolliere dabei auch gerne die Pflanzen auf mögliche Krankheiten oder Schädlinge und triff je nachdem geeignete Maßnahmen. Um ein dichtes und üppiges Wachstum zu erreichen, empfiehlt es sich ab und zu die Pflanzen ein wenig zurückzuschneiden.
Rechtliche Aspekte und Ansprechpartner*innen
Das Errichten und Begrünen einer Pergola oder eines Laubengangs ist in der Regel genehmigungsfrei, da sie nicht als Gebäude gehandhabt werden, sondern im Baurecht als kleine Überdachung. Jedoch sind sie in den meisten Bundesländern ab einer Fläche von 30 m² und einer Tiefe von 3 m genehmigungspflichtig. Die Tiefe beschreibt hier die Tiefe der Verankerungen vom Gerüst im Boden. Zudem müssen sie einen Mindestabstand von 0,5 m zum Nachbarsgrundstück aufweisen. Bei einer Pergola ist auch die Art der Überdachung entscheidend. Eine Markise, die als Sonnenschutz gilt, ist zulassungsfrei. Wird jedoch eine feste Überdachung an die Hausfassade befestigt, so ist dies genehmigungspflichtig, da es sich um eine bauliche Veränderung des Gebäudes handelt. Das Material des Daches spielt keine Rolle für die Genehmigung. Auf dieser Seite findest du genaue Angaben zu den zugelassenen Maßen je nach Bundesland und welche Unterlagen du dem zuständigen Bauamt zuschicken solltest. Besteht keine Zulassungspflicht, dann reicht es meist die Gemeinde über das Vorhaben kurz zu informieren.
Förderung und Einsparung
Grundsätzlich gibt es keine Förderungen für Pergolen und Laubengänge, jedoch sind Einsparungen definitv möglich. So kannst du eine kostengünstige und idealerweise nachhaltige Konstruktion planen (bspw. mit Holz). Zudem musst du nicht zwangsläufig Elemente wie Sitzbänke, Tische, etc. einbauen. Beim Begrünen kannst du ebenfalls sparen, indem du zunächst mit einer kleinen Pflanzenauswahl beginnst, anstatt gleich viele Pflanzen zu setzen. Vielleicht hast du auch in deiner Nachbarschaft Glück und findest jemanden, der passende Pflanzen zu verschenken hat. Auch:
- kann das benötigte Holz bei lokalen Baumärkten oder Gärtnerein angefragt werden und so wiederverwendet werden (Upcycling)
- in Nachbarschaften kommen potentiell bestehende Bürgerfonds für eine Finanzierung in Frage, die beispielsweise über das Quartiersmanagement, Stadtteilmanagement oder Bürgerplattformen /-stiftungen verwaltetet werden
- über diverse Crowdfundingplattformen können zudem private Spenden gesammelt werden
Zusammenfassung und weiteres Infomaterial
Beispielanleitungen für den Bau einer Pergola/eines Laubenganges
- https://www.plus.dk/de/inspiration/ideen-fur-die-gartendekoration/schritt-fur-schritt-baue-und-gestalte-eine-individuelle-pergola?gad_source=1&gclid=CjwKCAjwg-24BhB_EiwA1ZOx8hzXOu7K_7Mdl6bXGwvglhLYykxfONf5NJ95p_pl35WzxWKhbl4eWhoCtlMQAvD_BwE
- https://www.obi.de/magazin/garten/gartengestaltung/pergola-selber-bauen-und-gestalten
Welche Pflanzen kann man nutzen
Quellen:
https://www.fassadengruen.de/pergola.html
https://www.gartenbau.org/magazin/pergola-begruenen-20159352
https://www.bundesbaublatt.de/artikel/bbb_Laubengaenge_als_Flucht-_und_Rettungswege-3147994.html
https://gardeon.de/pergolen/dienstleistungen/baugenehmigung/
https://www.obi.de/magazin/garten/gartengestaltung/pergola-selber-bauen-und-gestalten
Benötigtes Material
Optional
Kosten
300 - 1000 Euro